Was Frauen Jesus zu verdanken haben


Lass dir nicht einreden, dass Frauen minderwertige Wesen seien!

Ich bin gerne Frau weil ich in einer Kultur aufgewachsen bin, in der Frauen nicht diskriminiert werden. Ich kann mir nicht vorstellen, warum man einen Menschen anders behandeln sollte, nur weil er nicht die Chromosomen XY sondern XX hat. Die finnischen Frauen sind auf dem Papier seit langen Zeiten gleichberechtigt. Sie waren weltweit mit die ersten, die das Wahlrecht (1906) erhielten. Und bereits bei der Parlamentswahl im Jahr 1907 errangen sie fast 10 Prozent der Sitze. Heute stellen Frauen 47 % aller finnischen Parlamentsabgeordneten. Am 10. Dezember 2019 wählte das finnische Parlament Sanna Marin zur neuen Ministerpräsidentin. Die 34-Jährige Sozialdemokratin leitet eine Fünf-Parteien-Koalition leiten, die dem Mitte-links-Spektrum zuzuordnen ist. Diese Regierung ist jung, mehrheitlich weiblich und kompetent. Die vier anderen Koalitionsparteien werden von Frauen angeführt - und das ist heutzutage noch so ungewöhnlich, dass es erwähnt werden muss. Denn immer noch sind Frauen in der Politik unterrepräsentiert - weltweit, aber auch in Europa.

Ihr Selbstbewusstsein ziehen die Frauen nicht zuletzt aus der Tatsache, dass sie vielfach selbst berufstätig sind, dass es ihnen wie selbstverständlich gelingt, Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Dazu trägt nicht zuletzt die gute Betreuung der Kinder in Schulen und Kindereinrichtungen bei. Frauen sind das starke Geschlecht. Denn sie müssen mit der Mehrfachbelastung des Lebens klarkommen. Ich passe gar nicht in dieses Bild, aber ich bin eine Kämpferin und habe mich immer gegen Ungerechtigkeit gewehrt.

Es stimmt, dass Frauen lange unterdrückt und diskriminiert wurden. Das war auch zurzeit Jesu der Fall. Aber wenn wir das Wirken Jesu betrachten, stellen wir fest, dass er Frauen ganz anders behandelte als in seinem Kulturkreis üblich war. Er ignorierte die Einschränkungen, die Frauen auferlegt wurden und ließ zu, dass sie ihm öffentlich nachfolgen durften. Frauen arbeiteten mit den Jüngern zusammen in seiner Nachfolge und verkündeten die gute Nachricht. Die Frauen, von denen die Evangelien berichten, waren starke Frauen, und Jesus unterstützte sie.

Im Johannesevangelium werden Frauen als aktive, innovative Botinnen des Himmelreichs dargestellt. Es war eine Frau, der Jesus den Auftrag gab, den Jüngern zu sagen, dass er auferstanden ist. Er führte eine theologische Diskussion mit Martha über die Auferstehung. Mit der Samariterin am Jakobsbrunnen sprach er über Erlösung. Er setzte sich durch sein Verhalten sanft ein für die Rechte der Frauen und zeigte Mitgefühl. Er heilte sie körperlich, seelisch und geistlich.

In der Begebenheit, die uns im achten Kapitel des Johannesevangeliums  (Verse1-11NLB) berichtet wird, sehen wir ein Beispiel seiner Einstellung Frauen gegenüber. Früh an einem Morgen kehrte Jesus von seiner Gebetszeit am Ölberg zurück zum Tempel. Da zerrte man eine Frau vor ihn und stieß sie auf den Boden. Sie wurde grob behandelt und bedroht. Man beschuldigte sie des Ehebruchs. Sie hatte Angst. Die Pharisäer hätten auch den beteiligten Mann bringen müssen, wenn sie schon behaupteten, sie in flagranti erwischt zu haben. Aber die Ankläger schützten ihn. Sie wollten, dass Jesus sagt, was mit ihr geschehen sollte. Ein Wort von Jesus würde ihren Tod bedeuten.

Auch heute werden Frauen im Namen Gottes gesteinigt, in Ländern in denen die Scharia herrscht. Dort hat eine Frau keinen Wert. Man kommt zusammen, um den Vollzug der Strafe öffentlich zu zelebrieren und keiner kümmert sich um die Schmerzensschreie der Verurteilten. Auch die Schriftgelehrten kümmerten sich nicht darum, dass die Strafe „Steinigen bis zum Tode“ heißen musste. »Meister«, sagten sie zu Jesus, »diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt worden. Nach dem Gesetz Moses muss sie gesteinigt werden. Was sagst du dazu?«

Das war natürlich eine Falle. Die dazu gelaufenen Menschen wollten wissen, wie Jesus  diese verzwickte Frage beantworten würde. Aber er antwortete gar nicht.

Stille erfüllte den Platz, als Jesus sich bückte und in den Sand schrieb. Aber sie ließen nicht locker und verlangten eine Antwort. Schließlich richtete er sich auf und sagte: »Wer von euch ohne Sünde ist, der soll den ersten Stein auf sie werfen!« Dann bückte er sich wieder und schrieb weiter in den Staub.

Nach und nach verließen die Ankläger den Schauplatz. Nachdem er zu Ende geschrieben hatte, fragte er die Frau: »Wo sind sie? Hat dich keiner von ihnen verurteilt?« »Niemand, Herr«, antwortete sie. »Dann verurteile ich dich auch nicht«, erklärte Jesus. »Geh und sündige nicht mehr.«       

Er schrieb mit seinem Finger im Staub. Aus Staub hatte er den Menschen zu seinem Bilde geschaffen. Und nun hatte er wieder seinen Finger im Staub, um zu zeigen, dass er sie auch neu machen konnte, egal wie beschmutzt sie war. Er hatte sich zum Boden gebückt, wo sie lag und zeigte dadurch, dass er gekommen war, um solche wie sie zu retten und sie wieder aufzurichten.

Jesus zeigte, dass Frauen vor Gott wertvoll sind. Er hatte enge Freundschaften mit Frauen. Er behandelte sie als Menschen, die zum Bilde Gottes geschaffen wurden. Sie waren keine Verführerinnen, vor denen sich Männer schützen mussten oder Sexobjekte wie sie heute oft angesehen werden. Jesus behandelte Frauen genau wie Männer – als Menschen, die fähig sind, Verantwortung zu tragen. Männer und Frauen sind auch darin gleich, dass sie alle durch die Gnade Gottes von ihren Sünden erlöst werden müssen.

Jesus ermutigte Frauen auch, eine Herzensbeziehung zu ihm als ihren Heiland zu pflegen.  Sie sollten ihm als Jüngerinnen nachfolgen, ohne Einschränkungen. Er teilte auch nicht den Dienst für das Evangelium in verschiedene Muster für Männer und Frauen auf. Nein, er wollte, dass sie gleichberechtigt ihre Gaben einsetzen.

Jesus war bereit, die kulturellen Normen in Frage zu stellen, um die Rechte von Frauen zu bekräftigen. Er hatte Mann und Frau gleichberechtigt nebeneinander geschaffen. In Laufe der Zeit hatten die Menschen das verfälscht.  Nun wollte er diese Gleichberechtigung im Reich Gottes wiederherstellen. Es ist Zeit, dass wir auch darin von Jesus lernen. Es ist Zeit, dass wir Frauen helfen zu erkennen wie wertvoll sie vor Gott sind.

Herr, wir danken dir für deine große Liebe zu allen Menschen. Du hast aber auch besonders diejenigen beachtet, auf die die Menschen herabsahen.  Du hast ihnen geholfen, sie geheilt, geistlich, geistig und körperlich. Du hast aus ihnen neue Menschen gemacht. Schenk uns jeden Tag die Kraft, recht zu handeln, Liebe und Güte zu üben und demütig mit dir zu wandeln. Amen.






What Women Owe to Jesus

 

Do not let yourself be talked into thinking that women are inferior beings!

I am happy tob e a woman because I grew up in a culture where women are not discriminated against. I can't imagine why a person should be treated differently just because they don't have chromosomes XY but XX. Finnish women have been equal on paper for a long time. They were among the first in the world to be granted the right to vote (1906). And they won almost 10 percent of the seats in the 1907 parliamentary elections. Today women make up 47% of all Finnish members of parliament. On  December 10,  2019, the Finnish Parliament elected Sanna Marin as the new Prime Minister. The 34-year-old social democrat leads a five-party coalition that belongs to the center-left spectrum. This government is young, mostly female and competent. The four other parties of  he coalition are also led by women - and this is still so unusual these days that it is worth mentioning. Women are still underrepresented in politics – around the world, but also in Europe.

Finnish women derive their self-confidence mostly from the fact that they are working, that they succeed as a matter of course in reconciling family and career. This is due in no small part to the good care of children in schools and childcare facilities. Women are the stronger sex. They have to cope with the multiple burdens of life. I myself do not really fit into this picture, but I am a fighter and have always fought against injustice.

It is true that women have long been oppressed and discriminated against. This was also the case at the time of Jesus. But when we look at what Jesus did, we see that he treated women very differently from what was usual in his culture. He ignored the restrictions that were imposed on women and allowed them to follow him publicly. Women worked with the disciples as his disciples and proclaimed the good news. The women  whom the gospels portray were strong women, and Jesus supported them.

In John's gospel, women are presented as active, innovative messengers of the Kingdom of Heaven. It was a woman who gave Jesus the commission to tell the disciples that he had risen from the dead. He had a theological discussion with Martha about the resurrection. With the Samaritan woman at Jacob's well he spoke about redemption. Through his behavior he gently advocated women's rights and showed compassion. He healed them physically, mentally and spiritually.

In the event reported to us in the eighth chapter of John's Gospel (verses 1-11), we see an example of his attitude towards women. Early one morning Jesus returned to the temple from his time of prayer on the Mount of Olives. A woman was dragged before him and pushed to the ground. She was roughly treated and threatened. She was accused of adultery. She was afraid. The Pharisees should also have brought the man involved, if they already claimed to have caught her in the act. But the accusers protected him. They wanted Jesus to say what should happen to her. One word from Jesus would mean her death.

Even today, women are stoned to death in the name of God, in countries with Sharia rule. There a woman has no value. People come together to celebrate the execution of the punishment in public and nobody cares about the cries of pain of the condemned. Even the scribes did not care that the punishment had to be called "stoning to death".  They came to Jesus and said, "Teacher, this woman was caught in the act of adultery. In the Law Moses commanded us to stone such women. Now what do you say??"

It was a trap, of course. The gathering crowd wanted to know how Jesus would answer this tricky question. But he did not answer at all.

Silence filled the place as Jesus bent down and wrote in the sand. But the Pharisees did not give up and demanded an answer. Finally he stood up and said, "Let any one of you who is without sin be the first to throw a stone at her.”  Again he stooped down and wrote on the ground..

Little by little the accusers left the scene. After he had finished writing, he asked the woman, "Where are they? Has no one condemned you?” “No one, sir,” she said. “Then neither do I condemn you,” Jesus declared. “Go now and leave your life of sin.”   

He wrote with his finger in the dust. From dust he had created man in his own image. And now he had his finger in the dust again, to show that he could make man new.. He had bent down to the ground where she lay, showing that he had come to save those like her and to raise her up again.

Jesus showed that women are precious before God. He had close friendships with women. He treated them as people created in the image of God. They were not seductresses from whom men had to protect themselves or sex objects like they are often looked at today. Jesus treated women just like men - as people who are capable of taking responsibility. Men and women are also equal in that they all need to be redeemed from their sins by the grace of God.

Jesus also encouraged women to have a heartfelt relationship with Him as their Savior.  They should follow him as disciples, without restrictions. Nor did he divide the ministry of the gospel into different models for men and women. No, he wanted them to use their gifts equally.

Jesus was willing to challenge cultural norms to affirm the rights of women. He had created man and woman side by side as equals. In the course of time people had falsified this.  Now he wanted to restore this equality in the Kingdom of God. It is time that we learn from Jesus in this as well. It is time that we help women to realize how valuable they are before God.

Lord, we thank you for your great love for all people. But you paid special attention to those whom people looked down on.  You helped them, healed them spiritually, mentally and physically. You made them tob e new creatures. Give us the strength every day to act right, to practice love and goodness and to walk humbly with you. Amen.

 

 

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