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Es werden Posts vom November, 2020 angezeigt.
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  16 Days of Activism against Gender-Based Violence   I am a privileged woman. I have never been a victim of violence or abuse. I have lived a sheltered life and I am grateful for the protection I have received. Not all women are as fortunate as I am. A third of all   women will have experienced some kind of violence during their lifetime. Many are suffering from violence now. Domestic violence, rape, sexual harassment, workplace harassment, digital harassment, hate speech, psychological abuse, stalking, mobbing, child marriage, female genital mutilation, honour killings (what an oxymoron!) and femicides. This is a long list but I am sure I missed something that should be mentioned. We can’t just close our eyes and pretend this doesn’t exist. I can’t ignore this, even though I have no direct experience. As long as women are being subjected to gender-based violence we have to take action. November 25 is the International Day for the Elimination of   Violence against Women. This da
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  16 Tage: Aktiv werden gegen Gewalt an Frauen     Ich bin eine privilegierte Frau. Ich war nie ein Opfer von Gewalt oder Missbrauch. Ich habe ein behütetes Leben geführt, und ich bin dankbar für den Schutz, den ich erhalten habe. Nicht alle Frauen haben so viel Glück wie ich. Ein Drittel aller Frauen wird im Laufe ihres Lebens irgendeine Art von Gewalt erleben. Viele leiden jetzt unter Gewalt. Häusliche Gewalt, Vergewaltigung, sexuelle Belästigung, Belästigung am Arbeitsplatz, digitale Belästigung, Hassreden, psychologischer Missbrauch, Stalking, Mobbing, Kinderheirat, weibliche Genitalverstümmelung, Ehrenmorde (was für ein Oxymoron!) und Femizide. Dies ist eine lange Liste, aber ich bin sicher, dass ich etwas übersehen habe, das erwähnt werden sollte. Wir können nicht einfach die Augen schließen und so tun, als gäbe es das nicht. Ich kann das nicht ignorieren, auch wenn ich keine direkte Erfahrung damit habe. Solange Frauen geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt sind, müssen w
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  Ein verheißenes Land   Drei Worte, die so viel vermitteln: Ein.verheißenes.Land. So viele Bilder tauchen in meinem Kopf auf. So viele Emotionen. So viele Menschen. So viel Hoffnung. Überfluss. Ein Land in dem Milch und Honig nur so fließt. ‚Ein verheißenes Land‘ ist der Titel des ersten Bandes der Memoiren von Barack Obama, der diese Woche erschienen ist, und ich bin beim Lesen des Buches noch nicht sehr weit gekommen. Aber allein der Titel beschreibt, was Amerika für so viele Menschen bedeutete, die ihr altes Leben verließen, um einen Neuanfang in der neuen Welt zu machen. Sie flohen vor dem Hunger und der Verfolgung ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Die Schiffe spuckten aus ihren Bäuchen Menschen aus, die nichts zu verlieren hatten. Ellis Island war für Millionen von Einwanderern, die auf eine bessere Zukunft hofften, das Tor zu einem neuen Leben. Sie wurden von einem Blick auf die Freiheitsstatue auf Liberty Island begrüßt, die ihnen Freiheit und Hoffnung versprach. M
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Die Glasdecke zertrümmern   Frauen haben lange versucht, die gläserne Decke zu zertrümmern. Seltsamerweise ist diese Metapher typisch amerikanisch. Europäer brauchen dafür eine Erklärung, um ihre Bedeutung zu verstehen. Die gläserne Decke ist eine Metapher, die sich auf eine künstliche Barriere bezieht, die verhindert, dass Frauen und Minderheiten in hochrangige Positionen innerhalb einer Organisation befördert werden können. Natürlich haben Frauen schon immer für Gerechtigkeit und Gleichheit kämpfen müssen, aber bei der Glasdecke geht es nicht um allgemeine Gerechtigkeit und Gleichheit. Es geht um die Chancen von Frauen, die höchsten Positionen zu erreichen. Wir in Europa hatten und haben immer noch eine Reihe von Frauen als Premierministerinnen und sogar Präsidentinnen. Auch sie haben irgendwann die Glasdecke gesprengt. Auf der ganzen Welt gibt es und gab es hervorragende Frauen in solchen Positionen, sogar in Ländern, wo man das nicht erwarten würde. Während der aktuellen Pand
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  Wie können Menschen nur so unmenschlich sein?   Während unserer Reise nach Israel besuchten wir die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Die Besucher gingen langsam und schweigend durch die Ausstellungsräume mit Dokumenten und vielen Fotos von Opfern, die gnadenlos ermordet worden waren. Die Zahlen bekamen Gesichter. Es waren Menschen, die verfolgt und getötet wurden. Das Nazi-Regime war entschlossen, die jüdische Rasse auszulöschen. Mein Herz wurde schwer. Wir gingen von rechts nach links und wieder zurück, von einem Raum zum anderen, und in der Mitte waren immer die Eisenbahnschienen, die zur Vernichtung führten. Und dann, kurz vor dem Ausgang, kam ich zu einer Ausstellung mit Schindlers Liste. Als ich sie ansah, drang die eindringliche Melodie aus dem Film durch meine Kopfhörer, und ich spürte, wie mir das Herz brach. Jetzt war mir   nicht mehr möglich, meine Tränen zurückzuhalten. Ich ging weinend hinaus. Es dauerte lange, bis der Blick über die friedlichen Berge half, die Trän
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  Die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS) wählt Frau zu ihrer Präsidentin   Anfang März 2020 traf ich mich mit den ehemaligen Leiterinnen der Abteilung Frauen in den Deutschsprachigen Ländern in Zürich. Wir hatten viele Jahre zusammen gearbeitet und eine echte Freundschaft war entstanden. Auf unserem Tagesprogramm stand der Besuch einer Ausstellung in einer Reformierten Kirche. Die Ausstellung hieß „Die Illegale Pfarrerin.“ Mit Bild und Ton in Guckkästen wurde die Lebensgeschichte von Greti Caprez-Roffler (1906 – 1994) dargestellt, die erste vollamtliche Pfarrerin der Schweizer Reformierten Kirche. Am 13. September 1931 wählte das Bergdorf Furna im Prättigau eine Frau zur Pfarrerin gegen die herrschenden Gesetze. Diese Frau war die 25-jährige Greti Caprez-Roffler, frisch gebackene Theologin und Mutter. Sie war eine außergewöhnliche Frau, die im Dorf Skihosen für Mädchen einführte und ihren Söhnen das Stricken beibrachte. Den kantonalen Behörden passte die Pfarrerin nicht