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Es werden Posts vom Januar, 2022 angezeigt.

Kaddisch im Reichstag

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Bei der Gedenkstunde des Bundestages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2022 flossen viele Tränen. Es war eine sehr emotionale Veranstaltung. Wie sollte es auch anders sein? Inge Auerbacher, 87, die Theresienstadt mit ihren Eltern überlebt hatte erzählte, wie sie als Kind aus ihrem glücklichen Leben in einer schwäbischen Kleinstadt herausgerissen wurde. Zwanzig Personen ihrer Verwandtschaft wurden ermordet und auch viele der Familien, die mit ihr in Theresienstadt waren, wurden nach Auschwitz in den sicheren Tod gesandt. Dass gerade sie am Leben blieb ist wie ein Wunder. Vier Jahre lang kämpfte sie auch nach der Emigration der Familie in die USA um ihr Leben, da sie durch die schrecklichen Umstände, Mangelernährung, Enge und den Dreck in Theresienstadt an Tuberkulose erkrankt war. Erst die Erfindung von Streptomycin rettete ihr das Leben. Sie fasste das Erlebte am Ende ihrer Ansprache wie folgt zusammen:   “Summa summarum Soviel ich weiß, bin ich das einzige K

Die Stärke der Frauen

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Diese Woche werde ich keinen Blog schreiben, sondern das Buch von Dr. Denis Mukwege, The Power of Women , lesen. Dr. Mukwege ist eine Person, die ich seit langem bewundere und respektiere, weil er sich ein Leben lang für die Menschheit und insbesondere für die Rechte der Frauen eingesetzt hat. Als Friedensnobelpreisträger hat der Gynäkologe eine Botschaft an die Welt über das Leiden der Frauen in seinem Heimatland, dem vom Krieg zerrissenen Kongo. Aber seine Perspektive umfasst die ganze Welt. The Power of Women [1] ist ein Buch, das ich allen empfehlen möchte, die gegen Gewalt und Missbrauch im Allgemeinen, aber insbesondere gegen Gewalt an Frauen sind. Ich bin sicher, dass es dein Denken und deine Einstellung nachhaltig beeinflussen wird. Die deutsche Überssetzung wird im April erscheinen. Das Buch ist nicht nur die Lebensgeschichte von Dr. Mukwge, sondern es macht auch deutlich, wie wichtig  es ist, die Gesundheitsversorgung von Frauen zu verbessern in einem Land, das als eines

Matrjoschkas

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     Kennst du Matrjoschkas? Diese ineinander gesteckten Holzpuppen sind typische Mitbringsel aus Russland und der Ukraine. Wir haben sie von unseren Reisen mit nach Hause gebracht und sie stehen in unserem Wohnzimmerregal. Meine Tochter hatte mich gebeten, ihr bei einem Nähprojekt zu helfen. Sie brauchte eine Reihe von weichen Matrjoschkas für die Babys in der Gemeinde für einen besonderen Anlass. Während ich sie nähte, dachte ich über meine erste Begegnung mit Matrjoschkas nach. Als ich elf Jahre alt war, zogen wir nach England um. Wir reisten mit einem russischen Schiff aus meiner finnischen Heimat in die neue Heimat. Meine Eltern kauften im Souvenirladen des Schiffes eine Matrjoschka, und ich verbrachte viel Zeit damit, die Holzpuppen zu öffnen und sie wieder ineinander zu stecken. Die Puppen sind alle im gleichen Design bemalt und sehen gleich aus, nur dass jede Puppe kleiner ist als die vorherige, damit sie ineinander passen. Unsere Matrjoschkas waren in den traditionellen

Bekenntnisse einer Feministischen Mutter

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Wir hatten ein Seminar in der Kirche, in dem der Pastor über Erziehung sprach. Er zitierte etwas, das mich daran erinnerte, was ich als junges Mädchen gelesen hatte: "Der König auf seinem Thron hat keine höhere Aufgabe als die Mutter. Die Mutter ist die Königin ihres Hauses. ... Sie soll den Wert ihrer Arbeit erkennen .... Ihr Werk ist für die Zeit und für die Ewigkeit." [1] Während ich so dasaß, dachte ich 28 Jahre zurück und begann, über mein Leben nachzudenken. Während meines Studiums hatte ich viele Bücher von Ellen White gelesen. Als eine der Gründerinnen meiner Kirche hatten ihre Schriften in unserer Familie Einfluss. Ich versuchte, das Gelesene in die Praxis umzusetzen, aber mir wurde klar, dass sie in einer anderen Welt gelebt hatte. Als geborene Feministin versuchte ich, meine Werte mit Ellens Ratschlägen, so wie ich sie verstand, in Einklang zu bringen. Sie unterstützte Frauen sehr, sah ihre erste Verantwortung aber immer noch in der Familie. Meine Mutter war