Wir haben die Erde kaputt gemacht
Da ich in einem gemäßigten Klima
lebe, bin ich es gewohnt, kalte Winter und warme Sommer zu haben. Wir hätten
nie gedacht, dass wir eine Klimaanlage brauchen würden. Aber die Dinge haben
sich geändert. Wir befinden uns mitten im Klimawandel und Wissenschaftler
sagen, dass wir den Punkt ohne Wiederkehr fast überschritten haben. Die letzten
beiden Sommer waren extrem trocken und heiß. In diesem Sommer haben wir eine
Mischung aus Hitze und Gewittern, die große Mengen an Regen und
Überschwemmungen verursachen. Hagel verstopft die Abwasserkanäle und zerstört
die Ernten. Straßen verwandeln sich in reißende Bäche, Häuser werden überflutet
und stürzen sogar ein. Flüsse und Seen treten über ihre Ufer. Die
Rettungsdienste sind arbeiten am Limit, und trotzdem hören wir von Menschen,
die ertrunken sind oder vermisst werden. Ich bin schockiert über die
Nachrichtenberichte dieser Katastrophen. Viele haben durch die Flut alles
verloren. Selbst in Gebieten, die an Überschwemmungen gewöhnt sind, sagen die
Menschen, dass sie so etwas noch nie erlebt haben.
In anderen Teilen der Welt ist
das Problem die extreme Hitze. Wenn es in den Polarregionen zu nie gekannten
Hitzewellen kommt und sich Dürre und Waldbrände unkontrolliert ausbreiten,
wissen wir, dass etwas nicht stimmt. Das Eis schmilzt an den Polen viel
schneller als erwartet, und der globale Meeresspiegel wird voraussichtlich
steigen, so dass Inseln verschwinden und tief liegende besiedelte Gebiete
aufgegeben werden müssen. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Maßnahmen zur
Vermeidung von Black Carbon-Emissionen (Ruß) die kurzfristige Erwärmung des
Klimas verringern, die Ernteerträge steigern und vorzeitige Todesfälle
verhindern können.[1] Aber tun
wir genug, um Black Carbon zu reduzieren?
Als Christen sollten wir nicht so
weltfremd sein, dass wir ignorieren, was hier auf der Erde geschieht. Es sollte
selbstverständlich sein, dass wir uns als gute Verwalter, denen Gott seine
Schöpfung anvertraut hat, um die Umwelt kümmern. Wir mögen auf einen neuen
Himmel und eine neue Erde warten, aber wir haben bereits unsere erste Aufgabe
verpatzt, die der Menschheit gegeben wurde, als Gott den Mann und die Frau nahm
und sie in den Garten Eden setzte, um ihn zu bearbeiten und für ihn zu sorgen.[2]
Die junge Generation ist besorgt
und wütend, weil wir ihre Zukunft verpfuscht haben. Wir sind erstaunt, was für
eine weltweite Wirkung ein schwedisches Schulmädchen namens Greta erzielen
kann, indem sie einen Streik für das Klima startet und fordert, dass Politiker und
Regierungen jetzt handeln, um die Umwelt zu retten. Aber ich bin noch mehr
erstaunt, dass es uns als Christen nicht zu kümmern scheint, dass wir Gottes
Schöpfung zerstören. Wir könnten mehr tun, um die Zerstörung zu verhindern.
Die Regierungen wachen auf.
Klimakonferenzen sind nichts Neues. Auf vielen Klimakonferenzen rund um die
Welt wurde über Umweltpolitik diskutiert und es wurden Beschlüsse gefasst, die
halbherzig umgesetzt wurden. Doch nun werden die Ergebnisse dieses Zauderns in
einer Vielzahl von Katastrophen sichtbar, an denen niemand vorbeikommt.
Die UN-Klimakonferenz 2021
(COP26) soll vom 1. bis 12. November 2021 in Glasgow stattfinden. Auf dieser
jährlich stattfindenden Konferenz kommen Regierungen aus der ganzen Welt
zusammen, um sich auf koordinierte Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels zu
einigen. Die Konferenz ist auch ein Raum für Regierungen, Unternehmen, lokale
Behörden und die Zivilgesellschaft, um Klimamaßnahmen zu diskutieren und
vorzustellen.
In Vorbereitung auf diese
Konferenz hat das Europäische Parlament am 14. Juli 2021 über den neuen
Vorschlag der Europäischen Kommission zur Verringerung der
Treibhausgasemissionen beraten, mit dem das Ziel der EU erreicht werden soll,
die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55% zu reduzieren. Das Ziel
ist eine klimaneutrale Wirtschaft bis 2050. Europa steht derzeit vor noch nie
dagewesenen Herausforderungen in den Bereichen Umwelt, Klima und
Nachhaltigkeit. Dazu gehören der Verlust der biologischen Vielfalt, der
Klimawandel, der Ressourcenverbrauch und die Umweltverschmutzung.
Vielleicht lernen wir endlich aus
all den Katastrophen, die wir erleben, dass der Klimawandel keine Falschmeldung
ist, auch wenn wir jetzt nicht direkt von einer Katastrophe betroffen sind. Wir
alle werden auf die eine oder andere Weise den Preis dafür zahlen müssen. Wir
müssen besser auf das aufpassen, was Gott uns anvertraut hat. Lasst es uns tun.
Foto: tagesschau.de
[1] https://www.ccacoalition.org/en/slcps/black-carbon
[2] „Gott,
der Herr, brachte den Menschen in den Garten Eden. Er sollte ihn bebauen und
bewahren“ 1 Mose 2,15 NLB
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