Die gläserne Kuppel


Trotz aller Anstrengungen in unserer westlichen Welt herrscht immer noch eine unterschwellige Diskrepanz in der Wertschätzung von Frauen und Männern. Es ist, als ob das männliche Geschlecht eine angeborene Überheblichkeit hätte. Die Welt ist eine Männerwelt, immer noch. Die Welt ist für Männer maßgeschneidert, und Frauen tun sich schwer, in das Muster hineinzupassen.

So sehr ich mich auch gegen den Gedanken an eine ungerechte, patriarchalische Welt auflehne, in der Frauen als Bürger zweiter Klasse behandelt werden, muss ich doch akzeptieren, dass dies die Welt ist, in der wir leben und in welcher Frauen seit jeher gelebt haben. Ich kann für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung kämpfen, aber solange patriarchalische Einstellungen so tief in unserer Kultur und unserem Denken verwurzelt sind, werden all meine Bemühungen nicht viel ändern. Ich habe die Nase voll von dieser Welt - der Welt der Männer.

Wir sehen es an der ungerechten Behandlung von Frauen in Ländern, in denen ihnen die Menschenrechte verweigert werden.

  • Wir spüren es, wenn Frauen Opfer von Missbrauch werden, sei es physisch oder psychisch.
  • Wir hören es in der geschlechtsspezifischen Sprache, die Frauen ausgrenzt.
  • Wir schmecken es, wenn Frauen lächerlich gemacht werden.
  • Wir riechen es, wenn Männer überheblich und arrogant werden.
  • Die Luft in der Welt der Männer ist mit Ungerechtigkeit verpestet.

Einige Länder haben ein höheres Maß an Gleichberechtigung erreicht als andere. Frauen werden respektiert und geschätzt.  In vielen Ländern leben die Frauen jedoch noch immer in Unterdrückung und Abhängigkeit. Aber auch in unserer westlichen Welt leben die Frauen in einer Welt, die Männer zu ihrem eigenen Vorteil gestaltet haben. Sie wollen ihre Kontrolle über die Gesellschaft, die Politik, die Kirche und die Familie behalten. Die Vorurteile gegenüber Frauen sind so subtil, dass selbst Frauen ihnen oft zum Opfer fallen, ohne zu merken, wie sexistisch sie sind. Das Selbstwertgefühl von Frauen wurde verletzt, und die Herabsetzung hat Frauen oft dazu gebracht, zu akzeptieren, dass sie nicht gut genug sind. Was auch immer eine Frau tut, sie kann nicht gewinnen. Wenn sie selbstbewusst ist, wird sie als aggressiv abgestempelt. Wenn sie bescheiden ist, wird sie als schwach bezeichnet. Wenn sie sich gegen Ungerechtigkeit ausspricht, wird sie lächerlich gemacht.

In den letzten Jahren hat mich die Frage beschäftigt, warum das so ist. Woher stammt diese männliche Arroganz und Überlegenheit? Die Suche nach Antworten hat mich auf eine Reise durch die Zeit geführt. In meinem neuen Buch habe ich einige der Antworten dargelegt. Es ist eine sehr persönliche Darstellung dessen, was mir geholfen hat, zu verstehen, was die Bibel wirklich über Frauen sagt, und was Gottes Absicht war und was die Menschen daraus gemacht haben. Es ist meine Schlussfolgerung. Andere mögen zu anderen Schlussfolgerungen kommen. Aber ich musste etwas finden, das mir hilft, in dieser ungerechten Welt zu leben. Meine Denkanstöße zum Thema Frauen in Kirche und Gesellschaft zwischen Patriarchat und Feminismus sollten als Grundlage für einen offenen Diskurs verstanden werden. 

Die gläserne Kuppel hat die Frauen viel zu lange eingeschränkt. Es geht dabei um Unterdrückung und um Frauen, die sich dagegen gewehrt haben und sich dagegen wehren, um die Welt zu verändern. Und doch ist unsere Welt immer noch eine Männerwelt. Dazu hat auch die Kirche durch ihre patriarchalische Auslegung der Bibeltexte beigetragen. Was sagt die Bibel wirklich? Warum sind viele Bibelübersetzungen frauenfeindlich? Wem sollten wir wirklich glauben? Diese und viele andere Fragen werden in diesem Buch behandelt.

Ich lade dich ein, mit mir auf diese Reise zu gehen.

Die gläserne Kuppel: Frauen in Kirche und Gesellschaft zwischen Patriarchat und Feminismus von Hannele Ottschofski
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