Hidden Figures


Als Nachrichtenredakteurin der Website eudwomen.org habe ich während des Monats der Frauengeschichte Artikel über adventistische Frauen veröffentlicht. Ich habe diese Geschichten auch in meinem privaten englisch-sprachigen Blog veröffentlicht. Ich hoffe, es war eine interessante Entdeckungsreise zu den Anfängen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in verschiedenen Teilen der Welt.

Einmal mehr habe ich mit einer Frauengruppe den Film Hidden Figures – unerkannte Heldinnen gesehen, der mich immer wieder beeindruckt. Die drei hochqualifizierten, äußerst talentierten schwarzen Frauen erlebten trotz des Bürgerrechtsgesetzes von 1964 starke Diskriminierung. Katherine Johnson, Mary Jackson und Dorothy Vaughn machten ihre Arbeit und warteten auf die Chance, der Welt zu zeigen, dass Frauen, noch dazu schwarze Frauen, ernst genommen werden müssen. Es war ein Lernprozess für die Wissenschaftler der NASA. Diese Mathematikerinnen trugen vor der Zeit der Computer dazu bei, dass das US-Raumfahrtprogramm ein Erfolg wurde und der erste Mensch den Mond betreten konnten. Etwa 50 Jahre lang waren sie in den Annalen verborgen. Es ist die wahre Geschichte von großer Begabung und Beharrlichkeit im Angesicht von Vorurteilen und Diskriminierung.

Katherine Johnsons Berechnungen waren entscheidend für den Beginn des Space-Shuttle-Programms, und sie arbeitete an Plänen für eine Mission zum Mars. Sie wurde als "menschlicher Computer" bezeichnet, weil sie über enorme mathematische Fähigkeiten verfügte und in der Lage war, Flugbahnen im Weltraum zu berechnen, ohne dass die damalige Technologie und Anerkennung dafür ausreichte. 2015 verlieh ihr Präsident Barack Obama die Presidential Medal of Freedom. Im Jahr 2016 wurde sie von NASA-Astronaut Leland D. Melvin mit dem Silver Snoopy Award und einem NASA Group Achievement Award ausgezeichnet. Im Jahr 2019 wurde Johnson vom Kongress der Vereinigten Staaten mit der Congressional Gold Medal ausgezeichnet. Im Jahr 2021 wurde sie posthum in die National Women's Hall of Fame aufgenommen.[1]  2019 wurde Mary Jackson, die erste schwarze Ingenieurin bei der NASA, posthum mit der Goldmedaille des Kongresses ausgezeichnet. Im Jahr 2021 wurde der Hauptsitz der NASA in Washington, D.C., ihr zu Ehren in Mary W. Jackson NASA Headquarters umbenannt.[2]  Im Jahr 2019 wurde Dorothy Vaughan, die die Funktionsweise des ersten IBM-“Biestes“ beherrschte und die erste Computer-Superintendentin wurde, ebenfalls posthum mit der Congressional Gold Medal geehrt. [3]

Der Film Hidden Figures basiert auf dem Sachbuch Hidden Figures: The American Dream and the Untold Story of the Black Women Who Helped Win the Space Race von Margot Lee Shetterly, das sie 2016 nach sechs Jahren Recherche veröffentlichte.

Im Monat der Frauengeschichte haben mich die vielen Frauen aus der Anfangszeit der Siebenten-Tags-Adventisten beeindruckt, die als Pionierinnen in der Mission, als Bibelarbeiterinnen, Evangelistinnen, Lehrerinnen, Krankenschwestern, Ärztinnen und sogar als Administratorinnen der Missionen und Vereinigungen der Kirche einen großen Beitrag gebracht haben. Auch sie waren lange Zeit in den adventistischen Archiven verborgen, und nur durch sorgfältige Nachforschungen von Privatpersonen konnte ihre wertvolle Arbeit entdeckt werden. Bei der NASA hat sich die Einstellung geändert, und es ist an der Zeit, dass die Kirche der STA ihre Pionierinnen anerkennt und ehrt.

In der Tat erhalten bedeutende Führungspersönlichkeiten wie Dr. Ella Simmons, die erste weibliche Vizepräsidentin der Generalkonferenz, bei ihrer Verabschiedung in den Ruhestand eine Gedenktafel für ihren lebenslangen Dienst an der Kirche. Die Abteilung Frauen der Generalkonferenz verleiht Auszeichnungen für die Frau des Jahres und die Association of Adventist Women (AAW) ehrt Frauen aus aller Welt als Frauen des Jahres. Die Kirche als solche hat jedoch die bahnbrechende Arbeit ihrer Pionierinnen - mit Ausnahme von Ellen G. White - noch nicht anerkannt.

Blickt man auf die Anfänge der Kirche der STA zurück, so wurden Frauen trotz der Schwierigkeiten, denen sie in der damaligen Gesellschaft ausgesetzt waren, in der Kirche als wertvolle Arbeitskräfte akzeptiert. Sie wurden wahrscheinlich schlechter bezahlt, aber die Kirche war froh, dass Frauen ihrer Berufung folgen konnten, egal in welchem Bereich sie sich von Gott berufen fühlten. Dann beschlossen die Männer, die Führung zu übernehmen, und die Kirche hat sich von diesem Übergriff bis heute nicht erholt. Zu viele Jahre lang wurden die Frauen an den Rand gedrängt, und die Beispiele für ihre gute Arbeit wurden verschwiegen. So wie die Frauen der neutestamentlichen Zeit und der frühen Kirche von der katholischen Kirche praktisch ausgelöscht wurden, hat die Kirche der STA versucht, den Eindruck zu erwecken, dass die Arbeit nur von Männern geleistet wurde.

Einige meiner männlichen Kollegen in Europa verstehen meinen leidenschaftlichen Einsatz für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung für Frauen nicht. Sie sehen die Verunglimpfung nicht. Sie sagen: "In unseren Kirchen können Frauen tun, was sie wollen. Niemand hält sie davon ab, ihre Talente zu nutzen". Ja. In meiner Ortsgemeinde würde nicht viel passieren, wenn die Frauen nicht die Initiative ergreifen würden. Wir dürfen tun, was getan werden muss. Die meisten von uns bekommen nicht einmal abfällige Bemerkungen zu hören. Warum drücke ich dann immer noch auf die Hupe, um auf Diskriminierung hinzuweisen?

Diskriminierung kann so subtil sein, dass wir sie gar nicht bemerken. Wenn wir nicht aufpassen, könnten wir alle Fortschritte, die wir bei den Menschenrechten gemacht haben, wieder verlieren. Einige viel bewunderte Fernsehprediger bezeichnen die Menschenrechte als das Werk des Teufels. Konservative STAs kämpfen dafür, dass Frauen nicht als Pastorinnen arbeiten dürfen. Vielleicht nicht dort, wo wir es sehen können, aber es geschieht doch. Es gibt viele Bestrebungen, Frauen wieder ins Abseits zu stellen. Deshalb lasse ich die Warnsirene ertönen.

Lasst uns die Geschichten unserer Frauen in die Öffentlichkeit bringen, damit sie nicht länger übersehen werden können. Die Kirche braucht sowohl Männer als auch Frauen. Warum sollten die Frauen, die die Hälfte des Himmels tragen und halten, übersehen werden?

 

Foto: 20th Century Fox Home Entertainment



[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Katherine_Johnson

[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Mary_Jackson_(engineer)

[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Dorothy_

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Erste weibliche Bischöfin in der alt-katholischen Kirche

Schwerhörigkeit