Vom Dienstmädchen zur Ministerin   

 

Miina Sillanpää kämpfte für die Gleichberechtigung in Finnland   

Als ich 1964 nach Finnland zurückkehrte, wunderte ich mich über die vielen besonderen Tage, an denen die finnische Fahne gehisst wurde. Die weißen Fahnen mit dem blauen Kreuz wehten so oft auf den Fahnenstangen. Ich musste noch lernen, dass dies als ein Zeichen der Ehrung für besondere Menschen und  deren Leistungen gedacht war. So auch der 1. Oktober, an dem die Fahnen für Miina Sillanpää wehen. Sie kämpfte für die Rechte von Frauen, benachteiligte und ältere Menschen. Sie war eine der ersten 19 Frauen, die in das finnische Parlament 1907 gewählt wurden, und 20 Jahre später die erste Frau, die ein Ministeramt bekleidete als Ministerin für Soziales. Diese Leistungen sollen nicht vergessen werden.

Miina Sillanpää wurde  1866 als siebtes Kind einer armen Familie in einem südfinnischen Dorf geboren. Mit 12 Jahren fing sie an, in einer Fabrik zu arbeiten. Später bekam sie eine Stelle als Dienstmädchen in Porvoo, später in der Hauptstadt Helsinki. 1898 gründete sie mit anderen eine Organisation für Hausangestellte. Die Arbeit der Dienstmädchen war wie Sklavenarbeit, eine Plackerei ohne Rechte. Sie kämpfte für das Frauenwahlrecht bis  die finnischen Frauen 1906  als erste in Europa das aktive und passive Wahlrecht erhielten. Miina Sillanpää war ihr Leben lang Aktivistin für soziale und zivile Fortschritte. Während der 38 Jahre als Abgeordnete setzte sie sich unermüdlich dafür ein, die Stellung der Frau in der Gesellschaft zu verbessern. In den 1930-ern half sie, eine Organisation zu gründen, die Heime für unverheiratete Mütter unterhielt und ihnen dadurch einen Zufluchtsort in dieser schweren Zeit anbot.

Bis zu ihrem Tod 1952 und darüber hinaus blieb Miina Sillanpää ein Vorbild für den Kampf für Gleichberechtigung und Frauenrechte. Sie sagte, „Ich habe nur meine Pflicht getan.“ Es war für sie selbstverständlich, sich dafür einzubringen, wofür ihr Herz brannte. Sie meinte, „Man soll niemals sagen, ‘Ich weiß nicht wie‘, sondern ‚Ich versuche es! ‘“ Ohne zu wissen, dass Miina Sillanpää es gesagt hat, war dies für mich das Motto meines Lebens, denn meine finnische Mutter hatte mir beigebracht, „Nichts ist unmöglich!“  Wenn wir zusammen halten, könnten wir gemeinsam die Welt zum Besseren verändern. Miina Sillanpää erlebte, dass ihre Bemühungen große Veränderungen bewirkten. So sagte sie auch, "Es ist wahr, dass es einem gut tut zu sehen und zu hören, dass die Arbeit, die man aus ganzen Herzen getan hat, Anerkennung und Verständnis bekommen.“

Wäre ich heute in Finnland, würde ich mit großer Dankbarkeit die finnische Fahne hissen!




From Maid to Minister

 

Miina Sillanpää fought for equal rights in Finland

When I returned to Finland in 1964, I was amazed at the many special days when the Finnish flag was hoisted. The white flags with the blue cross were waving so often on the flagpoles. I still had to learn that this was meant as a sign of honor for special people and their achievements. This was also the case on October 1, when the flags were waving for Miina Sillanpää. She fought for the rights of women, disadvantaged and elderly people. She was one of the first 19 women elected to the Finnish Parliament in 1907, and 20 years later the first woman to hold a government post as Minister of Social Affairs. These achievements should not be forgotten.

Miina Sillanpää was born in 1866 as the seventh child of a poor family in a village in southern Finland. She started working in a factory at the age of 12. Later she got a job as a maid in Porvoo, then  in the capital Helsinki. In 1898 she and others founded an organization for domestic workers. The work of the maids was like slave labor, a drudgery without rights. She fought for women’s suffrage until in 1906 Finnish women became the first in Europe to be granted the right to vote and stand for election. Miina Sillanpää was an activist for social and civil progress throughout her life. During her 38 years as a member of parliament, she worked tirelessly to improve the position of women in society. In the 1930s, she helped to found an organization that maintained homes for unmarried mothers, offering them a refuge during this difficult time.

Until her death in 1952 and beyond, Miina Sillanpää has remained a role model in the struggle for equality and women's rights. She said, "I only did my duty." It was natural for her to stand up for what her heart was passionate about. She said, "One should never say, 'I don't know how', but instead, 'I will try! '" Without knowing that Miina Sillanpää had said it, this was the motto of my life, because my Finnish mother had taught me that "Nothing is impossible!“  If we unite, we could change the world for the better together. Miina Sillanpää experienced that her efforts brought about great changes. So she also said, "It is true that it is good to see and hear that the work that you have done with all of your heart receives recognition and understanding.

If I were in Finland today, I would raise the Finnish flag with great gratitude!

 



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