Erste adventistische Missionarin in Indien
Georgia Burrus Burgess (1866-1948)
Georgia Burrus Burgess
war die erste adventistische Missionarin in Indien (einschließlich des heutigen
Indiens, Pakistans und Bangladeschs) und die erste weibliche Missionarin der Adventgemeinde
in einem nichtchristlichen Land. Sie leistete Pionierarbeit in Bengalen, im
Punjab, in den Ausläufern des Himalaya, und in Meghalaya. Sie lernte mehrere
indische Sprachen und drängte vor allem andere Missionare, die Landessprachen
zu lernen.
Ihre frühen Jahre:
Vorbereitung auf den Missionsdienst (1866-1905)
Georgia Anna Burrus wurde am 19. Juli 1866 geboren. Trotz des Widerstands ihrer
Familie trat sie im Alter von 16 Jahren der Kirche der Siebenten-Tags Adventisten
bei und schrieb sich als Werkstudentin am Healdsburg College in Kalifornien
ein. Anschließend unterrichtete sie an der Bible Training School in Oakland.
Während ihrer Tätigkeit als Bibelarbeiterin folgte sie einem Aufruf von S. N.
Haskell, Frauen für die Arbeit in Zenanas (besonders geschützter Bereich für
Frauen in einem Haus) in Indien zu gewinnen. Im Jahr 1893 beschloss die
Generalkonferenz, sie nach Indien zu senden. Georgia meldete sich für den
Krankenpflegekurs in St. Helena und dann für einen speziellen Kurs in Battle
Creek an, der Arbeiterinnen auf den Missionsdienst im Ausland vorbereitete.
Nach einem Jahr der
Vorbereitung und weiteren Wochen des Wartens schloss sich Georgia einer Gruppe
von Mitarbeitern an, die über London nach Südamerika segelte. Georgia reiste
allein weiter nach Indien, wobei sie davon ausging, dass der Missionsausschuss
der Generalkonferenz ihre Reisekosten übernehmen würde und sie ihren
Lebensunterhalt durch den Verkauf von Literatur oder durch das Erlernen der
Landessprache bestreiten würde. Sie reiste im Dezember 1894 auf der SS Bengal
und kam am 23. Januar 1895 in Kalkutta (Kolkata) an.
In Kalkutta fand Georgia
Burrus eine Unterkunft bei der Young Women's Christian Association (YWCA) und
begann, die bengalische Sprache bei einem Pandit zu lernen. Als ihre finanziellen
Mittel erschöpft waren, erhielt sie auf Vermittlung von Stephen Haskell Geld
von einem Südafrikanischen Spender. In ihrer Freizeit besuchte Georgia Frauen,
die in Zenanas lebten, schloss Freundschaften mit dem YWCA und ebnete den Weg
für die Arbeit der Adventmission. Gegen Ende des Jahres mietete sie einen
Bungalow für die kleine Gruppe adventistischer Missionare, die im November
eintraf.
Spätere Jahre: Ein
Leben voller Pionierarbeit (1896-1948)
Georgia Burrus und Martha
May Taylor organisierten die erste adventistische Schule in Indien. Mit
Unterstützung ihres Pandits unterrichtete Georgia auf Bengali. Kheroda Bose,
der zusammen mit Georgia an der Schule unterrichtete, war die erste, der
getauft wurde. Nanibala, die Georgia regelmäßig besucht hatte, war die erste
Nichtchristin, die sich taufen ließ. Somit waren die ersten beiden Taufen in
Indien ein direktes Ergebnis von Georgias Zeugnis.
Im Jahr 1902 heiratete
Georgia Luther Burgess, der ein Jahr zuvor als Sekretär und Schatzmeister in
die Indienmission entsandt worden war. Im folgenden Jahr gab Luther Burgess
sein Amt auf und das Paar zog nach Karmatar, um sich um die dortige Schule und
das Waisenhaus zu kümmern. Wegen Luthers schlechter Gesundheit zogen sie Mitte
1904 zurück in die USA. Da dem Missionsrat die Mittel fehlten, um sie nach
Indien zurückzuschicken, entwickelten sie einen Plan, um den benötigten Betrag durch
Verkauf von Literatur aufzubringen.
Nach ihrer Rückkehr im
Jahr 1906 zogen sie in den nordwestlichen Teil Indiens. Sie lernten Hindustani
und leisteten in vielen Teilen Indiens Pionierarbeit, indem sie Schulen
einrichteten und evangelistische Versammlungen abhielten und fast 30 Jahre lang
unermüdlich arbeiteten.
Ihr schwacher
Gesundheitszustand zwang das Paar schließlich 1934 zur endgültigen Rückkehr in
die USA, wo sie sich in Kalifornien niederließen. Georgia verstarb am 25.
September 1948.
Beitrag und
Vermächtnis
Georgia wird als erste
adventistische Missionarin auf dem indischen Subkontinent und als erste
adventistische Frau, die sich in ein nicht-christliches Land wagte, in
Erinnerung bleiben. In einer Zeit, in der die Menschen zögerten, Fremdsprachen
zu lernen, wies Georgia den Weg, indem sie Bengali und Hindustani lernte und
Pionierarbeit unter den Bengali, Hindi, Urdu und Khasi sprechenden Menschen in
Indien leistete.
Die ersten Bekehrungen in
Indien gingen auf Georgias Zeugnis zurück. Die Kirche im heutigen Bangladesch,
das damals zu Indien gehörte, lernte den Sabbat durch ein Traktat kennen, das
Georgia auf dem Bahnhof von Kalkutta verteilte. Ein vegetarisches Rezeptbuch,
das sie besorgte, führte zur Bekehrung der Familie Hardinge. Als treue
Chronistin berichtete Georgia regelmäßig über ihre Arbeit in den Eastern
Tidings, dem Review and Herald, dem Pacific Union Recorder und der Bible
Training School.
Zusammengefasst aus dem
Artikel von Gordon E. Christo
Link zum ganzen Artikel:
https://encyclopedia.adventist.org/article?id=AHXD
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